DETLEF WULFF Sati(e)risch-Rea(a)les
DETLEF WULFF   Sati(e)risch-Rea(a)les

Ernst Witzig - ausgewählte Kommentare

Auf der BILDUNGSBAUSTELLE der BERliner Schulsenatorin Frau Scheeres ist immer was los.

 Frei nach dem Motto "was schert mich Weib, was schert mich Kind", heißt es  heute

"was Scheeres mich SchülerInnen und LehrerInnen".

Kommentar zum Tagesspiegelartikel 12.02.2014 von Susanne Vieth-Entus "Wir nehmen alle"

Verschiebe nicht auf morgen ...

... was du heute kannst besorgen!!!

Mein Rat an Frau Scheeres für eine mittelfristige (5-Jahresplan=5-Punkte-Plan) Lehrer-Bedarfs-Deckung:

1. Feststellen wieviel Kinderlein kommen. Von der Geburt bis zur Einschulung vergehen gut 5 Jahre, d.h. solange braucht ein Lehrer ungefähr für das Studium zum Lehramt.

2. Für angestellte Lehrkräfte endlich einen Tarifvertrag festklopfen. Dabei muss endlich die Schere zwischen Angestellten und Beamten im Lehrerbereich geschlossen werden.

3. Die (Über-) Belastungen für den Lehrerbereich abbauen, abfedern und kompensieren (vgl. Schaarschmidt Studie u.a.).

4. Die Verwaltungsvorschriften reduzieren, damit Lehrkräfte wieder zeitliche Ressourcen für ihre Kernaufgaben haben.

5. Investitionen in Bildung als Zukunftsinvestitionen begreifen und dem entsprechend einen Paradigmenwechsel ansteuern nach dem Motto:

"Statt Prestigeobjekte genießen - muss das Geld in Bildung fließen!"

Kommentar zum Tagesspiegelartikel 04.08.2013 "Schonraum und Ernstfall - Essay zum Schulbeginn"

Vorbereiten - auf die Zukunftsfähigkeit dieser Gesellschaft?

Kernstück des Essays ist die These, SchülerInnen auf die Zukunftsfähigkeit dieses Staates und dieser Gesellschaft vorzubereiten.

Diese These hatte ich schon Anfang der 70iger Jahre mit Beginn des Lehrerdaseins verworfen, denn impliziert sie doch den Erhalt der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse.

Kernstück meines pädagogischen Handelns war die Hinführung der SchülerInnen zu mündigen, kritischen, demokratischen BürgerInnen.

Folgt man der These von Herrn Harnischfeger, so haben die SchülerInnen eine Gesellschaft zu sichern, deren wesentliches Merkmal die Ökonomisierung in Wirtschaft, Kultur auch Schule ist. Marode Schulen, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Privatisierung auf Kosten der Qualität, Umstrukturierungen auf Kosten der Beschäftigten in Betrieben, Beschneidung der Mitbestimmungsrechte der ArbeitnehmerInnen etc. kennzeichnen unsere heutige Gesellschaft. Werte gibt es heute nur in ökonomischer Form. Und auf diese Gesellschaft soll Schule vorbereiten?

Im Rückblick auf über 40 Jahre Lehrer-Dasein kann ich nur folgendes Fazit ziehen: Von dem Grund-Satz Paulo Freires, dass A) Erziehung entweder ein Instrument zur Befreiung des Menschen oder B) ein Instrument der Domestizierung, der Abrichtung für die Unterdrückung ist, bleibt für mich nur B) übrig. Sicher sind die Methoden der heutigen Informationsgesellschaft subtiler, dafür aber um so wirksamer, wie auch der NSA-Abhörskandal zeigt.

Die Gestaltungsmöglichkeiten einer demokratischen Schule haben angesichts der Ökonomisierung, der auch die Schule unterworfen ist, nur Alibifunktion, ähnlich dem Begriff der sozialen Gesellschaft, wo doch der Abbau von sozislen Errungenschaften für jeden evident ist. Das wird dann auch noch als Wert in Form der Individualisierung verkauft, die nichts weiter als eine Ent-Sozialisierung ist.

Insofern ist Schule ein schonungsloser Ernstfall.

Kommentar zum Tagesspiegelartikel 28.07.2013 "Datenschützer will Berlins Lehrern Facebook verbieten"

Datenschützer kontra Merkel und Co? 

"Was sollst du glauben Christ?" so beginnt der Text des Liedes "Der Papst der Pille" von Franz josef Degenhardt.

Nun fühle ich mich bei NSA und Datenschutz nicht als Christ angesprochen, solange meine geheime Kommunikation mit Gott nicht tangiert ist. Und die Gedanken sind schließlich immer noch frei un absolut abhörsicher.

Ich fühle mich - auch wenn ich inzwischen Lehrer i.R. bin von Merkel, Schilly und Dix so ziemlich verdummbeutelt.

Wozu denn diese Aufregung Herr Dix, wenn doch unsere Landesmutter Merkel und der Ex-Bundesinnenminister Schilly versichern, dass wir doch gar nicht überwacht werden? Dann sind doch Facebook, Twitter & Co so sicher wie das amen in der Kirche. Oder wissen sie Herr Dix und Ihre anderen DatenschützerkollegInnen denn mehr als Merkel und Schilly?

Dann Transparenz - und raus damit!!!

Kommentar zum Tagesspiegelartikel 25.03.2013 "Bürger an die Latrinen"

Zum Donnerbalken nochmal ...          oder wo versickert was?

Toilettenprobleme begleiteten mich in meinen vierzig Dienstjahren als Lehrer wie ein roter Faden. Ich kann daran bis heute die gesellschaftliche Entwicklung ablesen.

Angefangen hat es ja mit Texten, insbesondere in den Kabinen, zunächst als Schmierereien gebranntmarkt, dann im Nachklang der 68iger als Kunstwerke deklariert, ähnlich wie bei der Graffiti.

Nach dem Wiederaufbau, in dem die Toiletten von staatseigenem Bezirkspersonal gereinigt wurden, kam dann die ökonomische Krise. Nun wurde "outgesourct", was das Zeug hielt, prekäre Beschäftigungsverhältnisse verschlechterten die Qualität der Reinigungsarbeit. Die Zeit für die so Beschäftigten reichte nicht einmal mehr aus, um die Türklinken der Toiletten zu putzen. Die Toilettenbecken und die Pissoirs wurden grau und unappetitlich, weil auch am entkalkenden Reinigungsmittel gespart wurde. Statt fünflagigem Toilettenpapier gab es nun Schmirgelpaper aus dem Baumarkt.

Was ist zu tun? Zurück zur Natur, etwa zum Baum? Geht nicht, das ist selbst für Grüne zu viel und da wären Neuanpflanzungen auf den meist zubetonierten Schulhöfen nötig. Alternative wäre die liberale Wirtschaftspolitik mit Ausschreibung europaweit für jede einzelne Schultoilette. Dann müssten die SchülerInnen bei jedem Toilettengang blechen (oder wie Ulrich Roski formulierte: "Wir könnten ja mit KUCHENBLECHEN").

Also was bleibt? Der Donnerbalken, ein langer Balken aus stabiler deutscher Eiche, auf dem sich gleichzeitig eine ganze Klasse setzen kann; ein ausgedienter Schwebebalken tut's auch. Gleich dahinter ist die Sickergrube, alles garantiert (incl. 10 Jahres-Garantie gegen Materialermüdung) ökologisch und wartungsfrei.

Ich WULFF, ein Berliner, jetzt Hackenheimer, bin dabei oder dabei gewesen!

Homepage:

Stand 19.09.2024

 

-   WAS WAR?

 

Musik:

 

1. Reinhard Mey

    16.10.2022

    Offenburg

 "Das Haus an der Ampel"

 

2. Konstantin Wecker

    30.11.2023

    Stuttgart

"Utopia"

 

3. Von Reinhard Mey

    habe ich im Mai 2024 

    die neue CD erworben,

"Nach Haus", super!!!

 

Wohnmobil ROLLER 41, Bj 2002

Unser neues altes HOBBY, Bj 2010

Leserbriefe, ein Hobby von mir, der letzte 07.12.22 in der "Allgemeine Zeitung":

Zur Pfarrgemeinde

St. Michael, die bis 2030

in die Großpfarrei Bingen übergehen soll.         

Erhaltenswert

 

Es ist schon sehr erstaunlich, dass auf Kosten von Großpfarreien vielleicht kleine Kirchen, wie hier die Kirche St. Michael in Hackenheim auf dem Prüfstand stehen könnten. Man kann daraus noch Kapital schlagen, wenn man das Grundstück verkauft und den Wertzuwachs des Grundstücks seit der Erbauung von St. Michael mit einbezieht. 

 

Es scheint so, als ob die Pharisäer nicht nur außerhalb der kirchlichen Strukturen zu finden sind. 

 

In den Anfängen des Christentums hatten sich kleine Gemeinden von unten her gebildet, Strukturen von oben her gab es da zum Glück noch nicht.

 

Es ist deshalb wichtig, dass die kleinen Gemeinden, gerade im ländlichen Bereich erhalten bleiben. Den meist älteren Menschen, kann man nicht lange Wege in sogenannten Großpfarreien zumuten, auch nicht, dass sie noch ihre gewohnten Kontakte vor Ort verlieren.

 

Statt kleine Kirchengemeinden abzuwickeln, sollte man sich überlegen, ob Kirchenpaläste wie in Limburg noch in die heutige Zeit passen. Auch die großen romanischen Dome in Speyer, Worms und Mainz sind in der Unterhaltung sicher teurer als die Kirche St. Michael in Hackenheim. Aber die sind halt touristische Anziehungspunkte und ökonomisch wertvoll. Vollere Kirchen und damit mehr Kirchensteuerzahler bringen sie aber nicht, und das hat die Kirche sich selbst zuzuschreiben.

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© Detlef Wulff